Der historische Vergleich. Erkenntnisgewinn und Kampfzone

Der historische Vergleich. Erkenntnisgewinn und Kampfzone

Organisatoren
Johannes Feichtinger / Ljiljana Radonić / Heidemarie Uhl, Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien
Ort
Wien
Land
Deutschland
Fand statt
Hybrid
Vom - Bis
06.10.2022 - 07.10.2022
Von
Sandra Klos / Isolde Vogel, Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien

Der Vergleich in der historischen sowie – allgemeiner mit transdisziplinärem Anspruch – in der geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Forschung war Thema der Tagung. Im Zentrum standen Fragen nach den Intentionen, der Reichweite und den Grenzen des historischen Vergleichs: Was darf, kann oder soll verglichen werden und was können historische Vergleiche insgesamt leisten? Der historische Vergleich oszilliert somit zwischen Erkenntnisgewinn und Kampfzone. Er dient als Argument in geschichtspolitischen Konflikten und hat das Potential, den Kampf um das Gedächtnis zu entfachen.

Einführend verwiesen die Organisator:innen der Tagung darauf, dass die Frage nach dem Stellenwert des historischen Vergleichs selbst eine Geschichte hat. Erstmals plädierte Marc Bloch als Vertreter der Annales-Schule für eine vergleichende Perspektive in der Geschichtswissenschaft. In den 1970er-Jahren, angestoßen durch Hartmut Kaelble, wurde der Vergleich als ein zentrales historiografisches Erkenntnisinstrument diskutiert, das Einordnung und Gewichtung von Ereignissen und Prozessen auf synchroner und diachroner Ebene ermöglicht. Gegenwärtig wird die Frage nach Zulässigkeit und Angemessenheit von Vergleichen zwischen Kolonialismus und Nationalsozialismus, zwischen Shoah und anderen Genoziden diskutiert. Der Streit über die Legitimität von Vergleichen ist jedoch nichts Neues: Im Kalten Krieg verliefen die ideologischen Frontlinien zwischen Totalitarismus- und Faschismustheorie. In Österreich ist die Frage, wie faschistisch die Dollfuß-Schuschnigg-Diktatur 1933/34–1938 war, nach wie vor Auslöser von Kontroversen in Geschichtswissenschaft und Politik.

MARTIN SABROW (Potsdam) präsentierte in seiner Keynote Lecture die Geschichte des historischen Vergleichs in den Geschichtswissenschaften und verwies auf dessen vielfältige Geltungsbereiche: Der Vergleich kann generalisierend oder individualisierend eingesetzt werden, erlaubt supranationale General- oder lokale Spezialvergleiche und steht in gewissem Gegensatz zur Transfer- bzw. Beziehungsgeschichte. Sabrow betonte die Ambivalenz des Vergleichs: Er ist ein unentbehrliches Instrument der Geschichtsschreibung, tendiert aber dazu, die Vergangenheit aus der Perspektive der Gegenwart zu beleuchten und damit zu verengen. Seine Stärke liege in der selbstreflexiven Herausforderung, da die Wahl des Vergleichsfalls, mit dem ein Untersuchungsgegenstand in Beziehung gesetzt wird, immer eine „normative Vorentscheidung“ bedeute.

In der zweiten Keynote Lecture rückte WILLIBALD STEINMETZ (Bielefeld) die „Kampfzone“ ins Zentrum und erörterte die Kategorie des „empörenden Vergleichs“, den er vom „polemischen Vergleich“ durch die öffentlich-mediale Erregung, die er auslöst, unterschied. Ebenso grenzte er empörende von skandalisierenden Vergleichen ab, bei denen nicht der Vergleich selbst, sondern dessen Gegenstand die Reaktion hervorruft. Steinmetz skizzierte eine europäische Geschichte empörender Vergleiche mit ihrem ersten Höhepunkt in der Reformation und bemerkte zu den aktuell öffentlichkeitswirksamen NS-, Hitler- und Holocaust-Vergleichen, dass diese in vielen Fällen strategisch auf eine scheinbar automatisch folgende Empörung abzielen.

DOROTHEE KIMMICH (Tübingen) plädierte aus komparatistisch-literaturwissenschaftlicher Perspektive für globalgeschichtliche Vergleichsperspektiven jenseits des Eurozentrismus. Anhand literarischer Beispiele von Georg Simmel bis Robert Musil brachte sie die Kategorie der Ähnlichkeit ein und stellte fest, dass Ähnlichkeitsoperationen und nicht allein die Analyse von Unterschieden die Basis jeden Vergleichs sind. Kimmich hielt fest, dass alles zumindest versuchsweise mit allem verglichen werden könne, auch wenn sich dann die radikale Individualität (opacité) oder Unübersetzbarkeit eines Vergleichsgegenstands herausstellen sollte. So schlug sie vor, den Vergleich weniger als Kampfzone, sondern vielmehr als Niemandsland, als Aushandlungsort und Übergangsbereich zu erfassen, der Distanz und Nähe erlaubt.

NICOLE L. IMMLER (Utrecht) legte mögliche Lehren aus der Transitional Justice für die Geschichtswissenschaft dar. Sie verwies darauf, dass das als Vorbild für die Aufarbeitung von Staatsverbrechen geltende deutsche Modell blinde Flecken hat, vor allem in der eigenen Kolonialgeschichte. Ein „Learning from the Germans“ (Susan Neiman) erscheint in Bezug auf Kolonialismus fraglich, denn die Verschränkung von öffentlicher Entschuldigung mit finanzieller Entschädigung würde die Opfer in ihrer marginalisierten Rolle belassen. Immler forderte stattdessen eine Verschiebung der Debatte zur Wiederherstellung von Recht (repair) und zu sozioökonomischer Umverteilung.

Im Abendvortrag analysierte JOACHIM VON PUTTKAMER (Jena) historische Vergleiche im Zusammenhang mit dem Krieg gegen die Ukraine. Im Vordergrund standen von medial-öffentlicher sowie politischer Seite getätigte NS-, Hitler- und Faschismusvergleiche. Diese Vergleiche versuchen zuzuspitzen, können moralisch legitimierend wirken oder Gegner diskreditieren, können Hoffnung geben und oder Dystopien nähren. Puttkamer machte deutlich, dass diese Vergleichsstrategien wenig mit (geschichts-)wissenschaftlicher Auseinandersetzung zu tun haben und für komplexere Erklärungen der Kriegsursachen kaum Anknüpfungspunkte bieten.

CLAUS LEGGEWIE (Gießen) diskutierte in der dritten Keynote Lecture Nutzen und Tabu einer vergleichenden Anwendung des Faschismusbegriffs auf das gegenwärtige Russland. Das Vergleichstabu geht auf die Debatte über die Vergleichbarkeit des Holocaust mit kommunistischen Verbrechen und die damit verbundene Verharmlosung des Nationalsozialismus zurück. Der Faschismusvergleich ist aber nach wie vor ein ernsthafter Auftrag für die Wissenschaft. In Bezug auf einzelne Elemente totalitärer Regime können Vergleiche zwischen dem historischen Faschismus und dem heutigen Russland durchaus erhellend sein. Wichtig ist es aber, dabei auch die Unschärfen und Unterschiede zwischen autoritären und faschistischen Ideologien, etwa in den Bereichen Misogynie und Antisemitismus, zu beleuchten. Leggewie sprach sich in Bezug auf den „Putinismus“ für eine „granulare“ Anwendung des Faschismusbegriffs aus und plädierte – mit Einschränkungen – für die Bezeichnung „faschistoid“.

MACIEJ GÓRNY (Warschau) warf in seinem Vortrag über Kulturen der Niederlage die Frage nach Grenzen und Möglichkeiten kulturwissenschaftlicher Vergleiche anhand von Ereignissen auf, die historisch kaum verbunden sind und unterschiedliche historische Kontexte aufweisen: die Niederlage der Südstaaten im amerikanischen Bürgerkrieg und die Niederschlagung des polnischen Januaraufstands 1863/64. Wie können traumatische Niederlagen zu einem identitätsstiftenden Bezugspunkt der Nationenbildung werden; welche neuen Erkenntnisse ergeben sich aus einer vergleichenden Perspektive für die Themen Gewalt, Geschlecht, Erinnerungskultur und Nationenbildung?

Der Vergleich als geschichtspolitisches Argument war Thema des Vortrags von MARKUS WURZER (Halle). In Bezug auf den italienischen Faschismus, die Parteiengeschichte Italiens sowie aktuelle Wahlergebnisse analysierte er, wie – vor dem Hintergrund des Vergleichs mit dem NS-Regime – ein positives Bild des „anständigen“ italienischen Faschismus gezeichnet wird. Er legte dar, dass es in Italien kaum eine „Defaschisierung“ gab, wenngleich die dominante öffentliche Erinnerung nach 1945 das Narrativ des antifaschistischen Widerstands war. Seit dem politischen Aufstieg der italienischen Rechten unter Silvio Berlusconi ist eine geschichtsrevisionistische Umdeutung des Faschismus zu beobachten. Der Rechtsruck schlägt sich auch im affirmativen Umgang mit der Kolonialvergangenheit und einem „externalisierenden“ Holocaustgedenken nieder, mit stetem Verweis auf die Verantwortung NS-Deutschlands und unter Freispruch des Mussolini-Regimes.

Bei der Vorstellung des Ausstellungstools „Europa der Diktaturen“ durch STEFAN BENEDIK (Wien) und LUKAS PLETZ (Graz) standen der transnationale Vergleich der europäischen Diktaturen in der Zwischenkriegszeit und seine Vermittlung in einem webbasierten Museumstool des Hauses der Geschichte Österreich im Vordergrund.1 Das Tool mit 27 interaktiv nutzbaren Landkarten versteht sich als kuratorische Aufbereitung von Diktaturforschung für eine breite Öffentlichkeit. Die differenzierten Vergleichsoptionen basieren auf einem Merkmalkatalog, der auf den analytischen Kategorien von Faschismustheorien fußt und die Dynamik des jeweiligen Wegs in die Diktatur nachvollziehbar macht. Das Webtool soll so zu selbstständigen Vergleichsoperationen anregen, ohne die Ergebnisse bereits vorzugeben.

Im auf dem Dissertationsprojekt beruhenden Vortrag verglich VANESSA TAUTTER (Brighton/Wien) Erinnerung und Gedenken an Krieg und Gewalt in zwei Fallstudien: Österreich mit Bezug auf den Zweiten Weltkrieg und den Nationalsozialismus und Nordirland in Bezug auf den Nordirlandkonflikt. Der Fokus liegt dabei auf dem lokalen und Familiengedächtnis. Mit Oral-History-Interviews untersucht Tautter, wie Erfahrungen von (historischer) Gewalt erzählt und Widersprüche ausgehandelt werden. Auch die Inanspruchnahme der Vergangenheit durch die politische Rechte bot Anlass zum Vergleich zwischen den beiden Nationen. Tautter hielt fest, dass der Vergleich auch hier Risiken von Gleichsetzung, Generalisierung und Relativierung birgt, aber zugleich neue Möglichkeiten der transnationalen Geschichtsschreibung bereithält.

Beispiele aus der pädagogischen Praxis stellten PATRICK SIEGELE (Bregenz/Wien), Leiter des OeAD- Holocaust Education Programms erinnern.at, und MORITZ WEIN (Wien), Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, vor. Die Frage des Vergleichs wurde auf zwei Ebenen diskutiert. Wein berichtete von der Debatte über die Vergleichbarkeit des Holocaust mit Genoziden und anderen Massenverbrechen in der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA), die dazu gerade ein Expertenpapier erarbeitet. Siegele präsentierte Lernmaterialen von erinnern.at, die den Vergleich explizit zum Thema machen. Exemplarisch dafür ist das Lern-Tool „Fluchtpunkte. Bewegte Lebensgeschichten zwischen Europa und Nahost“, das einen multiperspektivischen Ansatz bietet, um schwierige Themen wie den Nahostkonflikt über den Bezugspunkt Flucht besprechbar zu machen.

HEIDEMARIE UHL (Wien) setzte den 1986 von Ernst Nolte ausgelösten Historikerstreit und den aktuellen Historikerstreit 2.0 in Beziehung. Ausgangspunkt war in beiden Fällen eine Kontroverse über die Vergleichbarkeit bzw. Singularität des Holocaust. Während 1986 der Vergleich mit den Verbrechen des Stalinismus zum Zweck des Aufbaus einer positiven nationalen Identität und der Schuldabwehr im Vordergrund stand, prägte 2021 die Frage der Angemessenheit des Vergleichs zwischen Kolonialverbrechen und Shoah die Debatte. Im Kern arbeitet sich der Historikerstreit 2.0 an einer Frage ab: Soll der Holocaust der Archetyp der Menschheitsverbrechen sein – oder der Kolonialismus? Ist der „Zivilisationsbruch Auschwitz“ in die Geschichte der kolonialen Verbrechen ein- bzw. diesen unterzuordnen? Historiografie und Geschichtspolitik sind in diesen aufeinandertreffenden Debatten von Postkolonialismus und Holocaustforschung eng miteinander verflochten. Uhl sprach sich statt für Opferhierarchie und konkurrierende Erinnerungen für einen an Natan Sznaider anschließenden Blickwinkel des „sowohl als auch“ aus.

Diesen Diskussionsstrang aufgreifend, verglich LJILJANA RADONIĆ (Wien) Museen im postsozialistischen (Süd-)Osteuropa, die sich dem Holocaust und anderen Massenverbrechen widmen. Der Vergleich ist dabei nicht nur Ansatz ihrer Forschung, sondern auch Thema in den Museen selbst. Viele postsozialistische Museen nehmen Gleichsetzungen sowjetischer Verbrechen mit dem Holocaust und relativierende Vergleiche vor: Opfer sowjetischer Verbrechen werden voller Empathie mit Privatfotos, Holocaustopfer entindividualisiert und entwürdigend dargestellt. Die Musealisierung der jugoslawischen Zerfallskriege im post-jugoslawischen Raum rekurriert auf eine Gleichsetzung der „eigenen“ Opfer mit der Judenverfolgung, wobei alte Feindbilder reaktiviert werden. Solche Vergleiche führen zu einer Inszenierung als „die Juden von heute“; die Dämonisierung der Gegner als „neue Nazis“ erschwert das Zusammenleben. Positiv erwähnte Radonić Museen, die keine explizite Sinnstiftung betreiben und die Individualität der Opfer wahren und daher auch ohne Gleichsetzungen auskommen.

OTO LUTHAR (Ljubljana) gab Einblick in die Debatten und Konflikte um das slowenische Gedächtnis. Im Zentrum der Memory Wars stehen die Zeit des Zweiten Weltkriegs und die ersten Jahre des Sozialismus, wobei eine radikale Re-Interpretation und negative Umdeutung des Widerstands gegen Faschismus und Nationalsozialismus zu beobachten ist. Luthar wies auf die (partei-)politische Instrumentalisierung des historischen Vergleichs hin, aber auch auf die maßgebliche Verantwortung der slowenischen Historiografie für die revisionistische „Dekonstruktion des Partisanen-Mythos“. Die Konflikte zeigen sich insbesondere in der Denkmallandschaft, etwa in Attacken gegen Partisanendenkmäler und Grabschändungen.

STEFFEN HÖHNE (Weimar) verglich die philologischen Traditionen in der Erforschung der multilingualen, -konfessionellen und -ethnischen Bukowina. Auf Grundlage von literarisch-publizistischen Texten zeigte er die wissenschaftliche Relevanz von komparatistischen Ansätzen auf – sie eröffnen die Möglichkeit, Kategorien zu entwickeln und so Orientierung und Ordnung zu schaffen, wobei eine Erweiterung durch Konzepte wie Hybridität (Homi Bhabha), Pluralität (Moritz Csáky) und Pulsation (Peter Zajac) zu berücksichtigen sei. Aus dem Vergleich von habsburgischen, rumänischen, ukrainischen und jüdischen Narrativen kann man zu neuen Ergebnissen im Hinblick auf eine „multidirektionale“ Konstruktion dieser Region gelangen. Der Vergleich ist für Höhne daher vor allem eine Möglichkeit des Erkenntnisgewinns.

Zuletzt fragten FRANZ L. FILLAFER (Wien) und PIETER M. JUDSON (Florenz), wieso die Habsburgermonarchie bislang kaum in der vergleichenden Geschichtsschreibung auftaucht. Sie ist nicht etwa zu einzigartig, um verglichen zu werden, vielmehr sind historiografische Vorurteile dafür ausschlaggebend. Das Habsburgerreich gilt in der Geschichtsschreibung als rückständig, reaktionär und verspätete Nation. Dabei bestand die Besonderheit des Habsburgerreichs nicht so sehr in seiner – vielfach als zerstörerisch angesehenen – sprachlichen und religiösen Vielfalt, sondern in seinem kreativen Umgang mit derselben. Wenn der Vergleich das Habsburgerreich nicht einfach unter die „Empires“ einreiht, bietet er die Chance, die Geschichte dieser Großreiche von Zentraleuropa aus neu aufzurollen.

Die Konferenzvideos (IKT-YouTube-Kanal) sind auf der Website des Instituts für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften abrufbar.2

Konferenzübersicht:

Johannes Feichtinger / Ljiljana Radonić / Heidemarie Uhl (Wien): Einführung

Keynote Lectures

Moderation: Ljiljana Radonić (Wien)

Martin Sabrow (Potsdam): Historia ancilla vitae? Zum öffentlichen Geltungswert des historischen Vergleichs

Willibald Steinmetz (Bielefeld): Empörende Vergleiche – Überlegungen zur Typologie und Geschichte (1500–2022)

Moderation: Christoph Leitgeb (Wien)

Dorothee Kimmich (Tübingen): Ähnlichkeiten vergleichen? Überlegungen zur Struktur kulturwissenschaftlicher Vergleiche

Nicole L. Immler (Utrecht): Ein relationaler Ansatz für historisches Unrecht. Lehren aus Transitional Justice für Debatten unter Historiker:innen

Abendvortrag

Moderation: Johannes Feichtinger (Wien)

Joachim von Puttkamer (Jena): „Wie 1939“. Historische Vergleiche im Ukrainekrieg

Keynote Lecture

Moderation: Heidemarie Uhl (Wien)

Claus Leggewie (Gießen): „Das kann man nicht vergleichen“. Vom Nutzen und Nachteil der Geschichte für die Zeitdiagnose. Am Beispiel des Faschismusbegriffs

Moderation: Jana Osterkamp (München/Leipzig)

Maciej Górny (Warschau): Was darf verglichen werden? Kulturen der Niederlage auf beiden Seiten des Atlantiks

Markus Wurzer (Halle): Italiani, brava gente? Vergleich als geschichtspolitisches Argument im republikanischen Italien

Moderation: Linda Erker (Wien)

Stefan Benedik (Wien) / Lukas Pletz (Graz): Innenpolitikgeschichte kuratorisch entisolieren. Vergleich als ein Weg aus geschichtspolitischen Sackgassen

Vanessa Tautter (Brighton/Wien): Widersprüchliche Erinnerungen an historische Gewalt: Familiengeschichte(n), politische Mobilisierung und ‚offizielles‘ Gedenken in Österreich und Nordirland – Möglichkeiten und Grenzen des Vergleichs

Moderation: Jochen Böhler (Wien)

Patrick Siegele (Bregenz/Wien) / Moritz Wein (Wien): Beispiele aus der pädagogischen Praxis: Aktuelle Vergleichsdiskurse innerhalb der IHRA und die Verflechtung und Multiperspektivität in Lernmaterialien von erinnern.at

Heidemarie Uhl (Wien): Compared to what? Vom ersten Historikerstreit zum Historikerstreit 2.0

Moderation: Monika Mokre (Wien)

Ljiljana Radonić (Wien): Konkurrierende Erinnerungen und Opferhierarchien im östlichen Europa

Oto Luthar (Ljubljana): Pigs Head vs TITO. The Symbolic Narrative of Historical Negation and Resistance

Moderation: Peter Becker (Wien)

Steffen Höhne (Weimar): Abgrenzung per Vergleich? Die multikonfessionelle und -linguale Bukowina zwischen 1774/75 und 1940

Franz L. Fillafer (Wien) / Pieter M. Judson (Florenz): The Habsburg Monarchy among the Empires. The Urgency of Comparison

Anmerkungen:
1 Europa der Diktaturen, https://diktaturen.hdgoe.at (29.10.2022).
2 Link zu den Konferenzvideos, unterteilt nach Panels: https://www.oeaw.ac.at/ikt/veranstaltungen/veranstaltungsdetails/jahreskonferenz-2022.

Redaktion
Veröffentlicht am
Beiträger